Wildtier gefunden – was nun?
Wildtiere – also Tiere, die nicht in menschlicher Obhut leben – sind herrenlos. Sie gehören niemandem. Alle unterliegen dem Tierschutzrecht, je nach Art aber auch anderen Bestimmungen wie zum Beispiel dem Jagd- und/ oder Naturschutzrecht. Grundsätzlich darf man „…vorbehaltlich jagdrechtlicher Vorschriften…, verletzte, hilflose oder kranke Tiere aufnehmen, um sie gesund zu pflegen. Diese Tiere sind unverzüglich freizulassen, sobald sie sich selbständig erhalten können.“ (§ 45 (5) Bundesnaturschutzgesetz)
Wenn Sie verletzte, tote oder verwaiste Wildtiere an sich nehmen, die dem Jagdrecht unterliegen, müssen Sie dies unverzüglich dem zuständigen Jäger oder der örtlichen Polizeidienststelle melden, ansonsten machen Sie sich der Wilderei strafbar. Derjenige, der das Tier der Natur entnimmt, ist zu der Meldung verpflichtet. Nicht etwa ein behandelnder Tierarzt oder eine Stelle, bei der das Tier abgegeben wird.
Unter das Jagdrecht fallen beispielsweise Füchse, Rehe und Schwarzwild (Wildschweine), Feldhasen, Waschbären, Dachse, Marder, Nutrias und Wildkaninchen, aber auch Wildenten und -gänse sowie fast alle Greifvögel und Falken.
Vor allem anderen steht die grundsätzliche Frage, ist es für ein Wildtier besser, es aufzunehmen und ihm zu helfen oder belässt man es besser in der Natur. Verletzungen, Krankheiten, natürliche Auslese sowie der Tod gehören zum natürlichen Kreislauf. Der Impuls von Menschen, hier einzugreifen, ist zwar aus ethischer Sicht nachvollziehbar, auf lange Sicht aber oft nicht zum Besten der Tiere und des Ökosystems. Es bedeutet zudem nicht selten den Beginn eines langen Leidensweges des Wildtieres in menschlicher Obhut.
Wildtiere sind nicht an den Menschen gewöhnt. Sie sind nicht zahm. Enger Kontakt zu Menschen, intensive Behandlung und gut gemeinte Pflege bedeuten für sie Dauerstress! Auf jeden Fall sollten Sie wissen, dass von dem Moment an, in dem Sie sich das Tier „aneignen“, Sie die volle Verantwortung und Haftung übernehmen und für anfallende Kosten aufzukommen haben.
Bei Unfällen mit Wild müssen der zuständige Jagdausübungsberechtigte oder die Polizei umgehend informiert werden. Sie dürfen das an- oder totgefahrene Tier nicht mitnehmen oder verletzte Tiere eigenständig suchen!
Eine Wildunfallbescheinigung erhalten Sie durch den zuständigen Jagdausübungsberechtigten bzw. von der zuständigen Polizeidienststelle.
- Sowohl Rehkitze als auch junge Feldhasen verweilen oft in einer bewegungslosen am Boden gedrückten Haltung, während das Muttertier auf Nahrungssuche unterwegs ist.
- Vom Menschen berührt, werden sie vom Muttertier nicht mehr angenommen; eine Aufzucht in Menschenhand gelingt nur äußerst selten!
- Verletzte Tiere können in Todesangst den Helfenden mit Krallen, Schnäbeln oder Zähnen verletzen.
- Schützen Sie Ihre Hände beim Einfangen mit Handschuhen oder Tüchern. Bei Verletzungen gilt: Wunde desinfizieren und einen Arzt aufsuchen.
- Wildtiere können Überträger von Krankheiten sein. Sollten Sie Auffälligkeiten (wie z.B. abnormales Verfahren wie Zutraulichkeit, Aggressivität) bei Wildtieren beobachten oder tote Wildtiere bei Seuchenlagen (z.B. Ausbruch von Schweinepest, Vogelgrippe oder Tollwut) finden, informieren Sie bitte den Jagdausübungsberechtigten oder das zuständige Landratsamt.
- Geht von einem Wildtier eine unmittelbare Gefahr aus (bspw. Wildschweine in Wohngebieten oder im Straßenverkehr), so benachrichtigen Sie bitte die örtliche Ordnungsbehörde oder die zuständige Polizeidienststelle.
- Zuständiges Tierheim (je nach Fundort), oder
- Eichhörnchenhilfe Stuttgart
Notrufnummern: 0176-86225574 und 0176-45932171
Sie entdecken beim Spazierengehen in Wald, Feld oder Wiese einen Fuchs, der nicht sofort flüchtet. Dieses unnatürliche Verhalten kann krankheitsbedingt verursacht sein. Füchse können schwere Krankheiten auf den Menschen übertragen. Daher Abstand halten, nicht anfassen und nicht füttern!
Informieren Sie bei Verdacht einer Tierseuche im Zweifelsfall das zuständige Veterinäramt oder den zuständigen Jagdausübungsberechtigten.
- Das Tierheim in Ludwigsburg verfügt über eine kleine aber feine Wildtierauffangstation, die sich vor allem um die Versorgung von Wildvögeln kümmert. Die Mitarbeiter sind 7 Tage in der Woche 24 Stunden am Tag erreichbar und nehmen gerne und bereitwillig gefundene, verletzte oder anderweitig hilfsbedürftige Vögel auf. Außerhalb der Öffnungszeiten sollten Sie sich ankündigen, damit ein Mitarbeiter Sie am Tor in Empfang nehmen kann.
Adresse:
Tierheim Ludwigsburg
Kugelberg 20
71642 Ludwigsburg
Tel. 07141 - 250410
Notdienstnummer: 0180-5009754 (kostenpflichtig, außerhalb der Öffnungszeiten)
Öffnungszeiten: Mo-Sa 13:30 - 16:30 Uhr, außer Donnerstag, Sonntag und an Feiertagen.
Fundtiere müssen zu Eingang 2 gebracht werden!
Gerade bei kleinen/jungen Vögeln ist eine schnelle und korrekte Versorgung entscheidend. Je schneller die Vögel ins Tierheim gebracht werden, desto besser kann ihnen geholfen werden. Zögern Sie also nicht, auch am Wochenende in das Tierheim Ludwigsburg zu fahren! - Wildvogelauffangstation, bspw.
NABU-Vogelschutzzentrum
Ziegelhütte 21
72116 Mössingen
Telefon 07473-1022
vogelschutzzentrum.jimdo.com
- Zuständiges Tierheim (je nach Fundort), oder
- Verein der Igelfreunde Stuttgart u. U. e.V.
Telefon 0711-2567563
Scheinbar hilflose Igel werden häufig im Herbst im eigenen Garten, in Parkanlagen oder auf dem Gehweg gesichtet.
- Die meisten der Tiere sind in freier Natur überlebensfähig, nur wenn sie kurz vor Beginn des Winters deutlich unter 500g wiegen oder bei Dauerfrost und Schnee herumlaufen, benötigen sie menschliche Hilfe.
- Zunächst können sie – ohne Einsammeln des Tieres – Futter in Form von Katzen- oder Hundedosenfutter oder ungewürztes Rührei bereitstellen. Bitte keine Milch geben!
- Bei einer offensichtlichen Verletzung des Tieres sollte man einen fachkundigen Tierarzt oder eine staatlich anerkannte Igelstation kontaktieren.
- Das Tierheim in Ludwigsburg verfügt über eine kleine aber feine Wildtierauffangstation, die sich vor allem um die Versorgung von Wildvögeln kümmert. Die Mitarbeiter sind 7 Tage in der Woche 24 Stunden am Tag erreichbar und nehmen gerne und bereitwillig gefundene, verletzte oder anderweitig hilfsbedürftige Vögel auf. Außerhalb der Öffnungszeiten sollten Sie sich ankündigen, damit ein Mitarbeiter Sie am Tor in Empfang nehmen kann.
Adresse:
Tierheim Ludwigsburg
Kugelberg 20
71642 Ludwigsburg
Tel. 07141 - 250410
Notdienstnummer: 0180-5009754 (kostenpflichtig, außerhalb der Öffnungszeiten)
Öffnungszeiten: Mo-Sa 13:30 - 16:30 Uhr, außer Donnerstag, Sonntag und an Feiertagen.
Fundtiere müssen zu Eingang 2 gebracht werden! - Stadttaubenprojekt Stuttgart vom Tierschutzverein Stuttgart und Umgebung e.V.
Taubenbeauftragte
Silvie Brucklacher-Gunzenhäußer
Furtwängler Strasse 150
D-70195 Stuttgart (Botnang)
Telefon +49 (0) 711 / 65 67 74 – 0
Telefax +49 (0) 711 / 65 67 74 – 12
Gerade bei kleinen/jungen Vögeln ist eine schnelle und korrekte Versorgung entscheidend. Je schneller die Vögel versorgt werden, desto besser kann ihnen geholfen werden.
Vor Ihnen im Garten, Park oder Wald sitzt ein junger Vogel. Sie wollen helfen.
- Wildvögel, selbst wenn sie noch jung aus dem Nest gefallen sind, benötigen nur in seltenen Fällen menschliche Hilfe. Häufig sind sie lediglich bei ihren ersten Flugversuchen „abgestürzt“, meist aber nicht verletzt. Sie werden nach Verlassen des Nestes am Boden sitzend noch von ihren Eltern einige Tage gefüttert.
- Sie können diese Jungtiere abseits des Weges wieder an einen geschützten Platz wie bspw. Auf einen Ast setzen und im Weiteren aber in Ruhe lassen. Bitte auch nicht füttern!
- Vögel mit offensichtlichen Verletzungen (offene Wunden, gebrochene Flügel etc.) brauchen spezielle fachliche Pflege. Wenden Sie sich hier an eine fachkundige Stelle wie einen Tierarzt oder einen Jagdausübungsberechtigten. Oft ist es nicht möglich, verletzte Wildvögel wieder in die Natur zurückzusetzen. In diesen Fällen sollte eine Einschläferung des Tieres in Betracht gezogen werden.
- Das Tierheim in Ludwigsburg verfügt über eine kleine aber feine Wildtierauffangstation, die sich vor allem um die Versorgung von Wildvögeln kümmert. Die Mitarbeiter sind 7 Tage in der Woche 24 Stunden am Tag erreichbar und nehmen gerne und bereitwillig gefundene, verletzte oder anderweitig hilfsbedürftige Vögel auf. Außerhalb der Öffnungszeiten sollten Sie sich ankündigen, damit ein Mitarbeiter Sie am Tor in Empfang nehmen kann.
Adresse:
Tierheim Ludwigsburg
Kugelberg 20
71642 Ludwigsburg
Tel. 07141 - 250410
Notdienstnummer: 0180-5009754 (kostenpflichtig, außerhalb der Öffnungszeiten)
Öffnungszeiten: Mo-Sa 13:30 - 16:30 Uhr, außer Donnerstag, Sonntag und an Feiertagen.
Fundtiere müssen zu Eingang 2 gebracht werden!
Gerade bei kleinen/jungen Vögeln ist eine schnelle und korrekte Versorgung entscheidend. Je schneller die Vögel versorgt werden, desto besser kann ihnen geholfen werden.
Frischlinge (junge Wildschweine) können Sie vielleicht im Wald oder auch auf Grünflächen bemerken.
- In aller Regel befindet sich ein Elterntier in der Nähe und kehrt zurück, sobald sich der Mensch entfernt. Bitte fassen Sie die Jungtiere nicht an und verlassen Sie rasch den Fundort!
- Wildschweine sind äußerst wehrhaft – hier besteht ein erhebliches Verletzungsrisiko. Sofern der Frischling verletzt ist, informieren Sie den zuständigen Jagdausübungsberechtigten bzw. wenden Sie sich im Zweifelsfall an das zuständige Veterinäramt.
- Wildschweine wie auch Wildkaninchen dürfen nach der Aufnahme in menschlicher Obhut nach dem Bundesjagdgesetz nicht wieder ausgesetzt werden (§28 Bundesjagdgesetz)
Sie entdecken ein apathisches Tier mit eitrig zugeschwollenen Augen.
- Häufig leiden Kaninchen in den Sommermonaten an der durch Stechmücken übertragenen Viruskrankheit Myxomatose, die in nahezu allen Fällen tödlich verläuft.
- Möglichst das Tier nicht anfassen. Sofern es zum Tierarzt gebracht wird, bleibt nur das Einschläfern des Tieres.
- Wildkaninchen wie auch Wildschweine dürfen nach der Aufnahme in menschlicher Obhut nach dem Bundesjagdgesetz nicht wieder ausgesetzt werden (§28 Bundesjagdgesetz)